Hallo Ola. Du hast eine Business Intelligence Agentur gestartet. Magst du uns kurz erläutern, wie es dazu kam?
Angefangen hat die Idee einer Agentur, als ich in meiner Freizeit Freunden ausgeholfen habe. Ich mache in meinem Hauptberuf sehr viel mit Excel und Datenverarbeitung und habe durch mein BWL Studium sehr viele Freunde die im Startup-Bereich tätig, aber vielleicht selbst keine Excel-Experten, sind. Zahlen sind immer mein Bereich gewesen und da ist mir aufgefallen, dass es mir sehr viel Spaß macht auch selbstständig zu sein. Ich habe dann angefangen, das Ganze zu erweitern und auch als Leistung anzubieten.
So kam der Gedanke, dass es sicher auch viele andere Leute, Freelancer oder kleine Teams gibt - die vielleicht nicht das Geld haben sich eine große Agentur zu leisten - aber trotzdem eine kleine Hilfestellung brauchen, ihr Unternehmen datenbasiert zu unterstützen. So kam die Idee zu A1Insights. Die Idee ist es Kleinunternehmen und kleinen Teams auf die Beine zu helfen und zu unterstützen. Insbesondere Ihnen das Thema Daten näher zu bringen und zu erläutern warum Daten besonders wichtig sind, um den Unternehmenserfolg nachhaltig zu unterstützen.
Verstehe. Wie stellt sich dein Team da, sind noch mehr Leute involviert?
Momentan bin das nur ich. Ich habe einen theoretischen Kreis von Teammitgliedern, die ich je nach Projektgröße zu Hilfe nehme, aber eigentlich nur ich. Die Agentur ist sehr jung - im Juli dieses Jahres gegründet - und ich mache das nebenberuflich neben meiner Haupttätigkeit. Ich hoffe es zu erweitern, aktuell bin ich jedoch die Hauptperson.
Stichwort erweitern. In welche Richtung willst du idealerweise gehen?
Das Thema Daten und Business Intelligence, was mein Hauptschwerpunkt ist, ist ein sehr großes Fach. Meine Expertise im Bereich Business Intelligence ist eher im Bereich Prozessoptimierung und auch in Bezug auf Data Management, Analysen und KPI Reports. Aber es gibt natürlich auch sehr viele andere Stellschrauben, wo man sich mit auseinandersetzen kann, beispielsweise Big Data - also sehr große Datenmodelle aufbauen. Auch Data Science - wenn es darum geht zu programmieren und Dashboards aufzubauen.
Da würde ich gerne ein, zwei Leute in Zukunft heranholen, um das Leistungsportfolio noch breiter aufzustellen. Eine weitere Person, die fehlt, ist auf jeden Fall ein Sales Profi. Ich merke selbst jetzt in den letzten sechs Monaten, dass der Bereich Sales - sich verkaufen und natürlich auf Kunden zu gehen – etwas ist, was uns sehr viel Spaß macht und eine großartige Erfahrung ist. Dennoch sehe ich glaube ich schon Bedarf eine Person zu haben die das nochmal etwas besser kann. Da würde ich erstmal meine Prioritäten setzen.
Wie akquirierst du aktuell deine Kunden?
Wie ich vorhin meinte, meine ersten Kunden kamen aus dem unmittelbaren näheren Freundes- und Bekanntenkreis, also aus meinem Netzwerk. Tatsächlich kamen meine ersten großen Kunden durch proaktives Anschreiben von Leuten. Ich habe gezielt Unternehmen und Teams angesprochen, die etwas kleiner sind und sich in ihrer Startup-Phase befinden. Und tatsächlich habe ich sehr viele Leute über Instagram bekommen, ein Großteil meiner Kunden sind dadurch reingekommen.
Und der letzte Standpunkt ist - ich nenne es mal Black Business Owner Community - das ist ein sehr großer Standpunkt gewesen. Dieses Jahr gab es sicherlich einige Vorfälle - auch weltweit - die die Themen Black Lives und Black Community etwas mehr in den Vordergrund gerückt haben. Ich war bei einigen Black Community Networking Events dabei. Dadurch habe ich mittlerweile drei, vier Kunden gewinnen können, was sehr schön ist.
Wie bewertest du die Relevanz der Datenerfassung für Unternehmen? Ist deiner Ansicht nach ein adäquates Verständnis und Bedeutung für die Thematik vorhanden?
Also ich glaube ich würde nie unterschätzen, wie wichtig es ist, sich der Bedeutung von Daten, der Datenpflege und des grundsätzlichen Verständnisses von Daten für die nachhaltige Existenz des eigenen Unternehmens zu sein. Ich glaube als Unternehmer sich nicht bewusst zu sein, wie genau welche Zahlen funktionieren, wie man sich verkaufen möchte und was der eigene USP ist, ist fahrlässig. Das sind alles Punkte, wo Daten oder die richtige Datenpflege und Datenanalyse wirklich helfen können – um zu sagen diese Sachen laufen gut, weil du das machst und diese Sachen laufen nicht gut, weil du das gerade nicht machst.
In erster Linie dient dies als Hilfestellung Entscheidungen nicht aus dem Bauchgefühl heraus zu treffen, sondern auf basierter, fundierter und bewiesener Grundlage. Vor allem für Black Business Owner, die es vielleicht nochmal etwas schwerer haben, aus den Startlöchern zu kommen und sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, kann eine datenfundierte Beratung, schon helfen sich nachhaltig einen Vorteil zu erschaffen. Ich glaube, da können alle von profitieren, vor allem die, die es schon schwerer haben. Als kleines neues Unternehmen sehe ich den Bedarf und würde immer empfehlen, sich mit Daten in mehreren Formen und Varianten auseinanderzusetzen.
Welche Vergütungsmodelle bietest du an?
Ich vergüte eigentlich immer nach einem zeitbasierten Abrechnungsmodell. Meine Beratungsleistungen in Form von entweder Sparringpartner, Dashboards bauen, KPI Beratung etc. sind immer zeitbasiert. Anders formuliert: die Stundenzahl, die ich gearbeitet habe, für den jeweiligen Monat oder für die Periode stelle ich in Rechnung.
Ich bin gerade dabei das Abrechnungsmodell zu überarbeiten für 2021 auf ein mehr fixpreisbasiertes Geschäftsmodell. Auch überlege ich, da ich Dashboards verkaufe - also Tools baue und nachhaltig pflege und monitore - diese für eine monatliche Pauschale anzubieten, inklusive Wartung, Pflege etc. Momentan ist meine Abrechnung jedoch sehr simpel - ich berate meine Kunden und für die Zeit, die ich da investiere, stelle ich monatlich eine Rechnung.
Vielen Dank für deine Zeit und die Antworten. Zu guter Letzt bleibt dir das Schlusswort.
Ich glaub, ich kann mich nur wiederholen warum man sich mit Daten auseinandersetzen sollte. Das Thema Data klingt immer so groß und manche denken vielleicht, dass sie ein Startup sind und dies noch nicht brauchen. Als jemand, der selbst auch BWL studiert hat, kann ich wirklich nur nochmal bekräftigen, dass es nie zu früh ist sich mit dem Thema Daten und Zahlen auseinanderzusetzen. Desto mehr man über seine eigenen Zahlen weiß und vor allem weiß, woher sie kommen und wie man sie beeinflussen kann, desto stärker kann man sein Unternehmen auch steuern und verbessern und vor allem nachhaltig zum Erfolg führen.