Magazin

von Lisa Brück 12 Jan., 2024
Ich frage mich immer, wie du es dir vorstellst. Du machst einen Masterplan. Du möchtest, dass wir gehen, „dein“ Land verlassen. In Züge und Flugzeuge steigen, unsere sieben Sachen packen. Und du stellst Regeln auf: Anpassung nur so, wie du es willst und brauchst. Erste, zweite oder dritte Generation egal, Hauptsache raus. Wie entscheidest du, wer geht oder bleibt? Wer Freund ist oder Feind? Nur deutsche Freunde? Nur reines Haus? Und du bleibst immer unter deinesgleichen, weil anders hältst du diesem Land nicht mehr aus? Du sprichst von Ideal und Herkunft, von Einheit und Identitätsbestärkung. Von Remigration und Afrika. Von „das geht nicht von heute auf morgen“, zu Zwang und mit zehnjährigem Plan und den richtigen finanziellen Mitteln ist das schon machbar. Du sagst: „Wir sind überall.“ Aber schallt es aus Behörden und politischen Mündern nicht schon seit Jahren immer wieder Einzelfall? Du kannst Konferenzen abhalten und über millionenfache, verfassungswidrige Abschiebungen philosophieren und am nächsten Tag wirst du auf die Straße gehen. Du kannst trotzdem in zahlreiche Unternehmen investieren, einkaufen, in den Bundestag spazieren - LEBEN - einfach so an der Polizei vorbeigehen und in weißen Mengen verschwinden - weil du nicht wir bist - du kannst Geschichte wiederholen. Genau dieselben Worte, ähnliche Intention. Du bist bekannt aber nicht jeder deiner Schritte wird beobachtet. Bei dir zückt niemand das Handy, du darfst Bücher veröffentlichen und wirst für deine Sichtweise am Ende noch belohnt. Ich frage mich verätzt dir deine Zunge, dreht sich dir der Magen um, wenn du von uns sprichst. Beherrschen wir deine Gedanken, bis das letzte Licht erlischt? Verfolgen wir dich in deinen Träumen, weil wir ja für all das schlechte in diesem Land verantwortlich sind? Denkst du, wir wissen nicht, wie du zu uns stehst? Wir werden immer hier sein, ob du willst oder nicht.
von Mani Victor 30 Apr., 2021
Hallo Lorena, Palast der Löwin - eine ziemlich coole Sache. Wie kam es dazu? Also es ist schon eine längere Idee von mir. Ich hab Sozialwissenschaften, Internationale Beziehungen und Politikwissenschaften studiert, aber recht früh im Studium gemerkt, dass meine künstlerischen Ambitionen auch Raum brauchen. So habe ich eine Videoproduktionsfirma gegründet. Da ist mir aufgefallen, dass man immer sehr viele Menschen braucht, die man animieren muss bspw. einen Sound Engineer, eine Kamerafrau usw. Und weil das immer so viele Menschen sind, dacht ich mir, ist es am einfachsten, einen Raum zu haben, wo man alle zusammenbringt. Nach meinem Studium - im Jahr 2011 - habe ich mich dann darauf vorbereitet nach Kap Verde auszuwandern - meiner Heimat mütterlicherseits. Währenddessen habe ich die Idee eines Creative Space immer weiterentwickelt um sie in Kap Verde zu realisieren. 2016 bin ich dann schlussendlich nach Simbabwe ausgewandert und von Simbabwe nach Kap Verde. Als ich dann doch zurück nach Deutschland bin, hab ich 2018 im dritten Anlauf diesen Creative Space in meiner Heimatstadt Bonn gegründet. In Deutschland ist es auch so, dass die staatlichen Förderungen unheimlich unterstützen können und auch die Strukturen andere sind. Stichwort Staatliche Förderung. Kannst du vielleicht kurz erläutern, wie sich der Prozess diesbezüglich dargestellt hat? Kurz nach meinem Studium hatte ich mich aktiv in Afrikanische Diaspora Netzwerke eingebracht. Da habe ich Seminare in Portugal und Spanien besucht und unter anderem Abraham Nida - den Mitgründer von Migrafrica - kennengelernt. Und nachdem ich viele Jahre gereist und dann zurückgekommen bin, hat er gesagt "Okay, dann helfe ich dir jetzt und zeige dir den Weg, wie man eine Organisation in Deutschland aufbaut." Da er bereits eine Organisation aufgebaut hat, die 27 Mitarbeiter hat, kennt er alle Stolpersteine. Letztlich haben sie mich in allen Schritten begleitet - von der Vereinsgründung bis zur Förderung für Migrantenselbstorganisationen. So konnten sie mich strategisch an alle Startförderungen anbinden. Verstehe. Wann ist der Palast offiziell an den Start gegangen und wie hat sich die Raumsuche dargestellt? Im Herbst 2018 habe ich den Verein gegründet. Ich hab dann ungefähr ein halbes Jahr Förderungen geschrieben und bin die ganzen bürokratischen Pflichten nachgegangen wie Konto eröffnen, beim Finanzamt Gemeinnützigkeit anfragen - man braucht da ganz viele Dokumente. Dann hab ich die erste Förderung bekommen, eine Anschubförderung. Wir haben dann erstmal etwas Geld gehabt aber noch viel zu wenig für eine Raummietung. Dann hab ich noch eine weitere Förderung erhalten - für ein Afro Dance Kurs in Zusammenarbeit mit einer Freundin. Es hat schlussendlich über ein Jahr gedauert, bis ich dann endlich den Raum gefunden habe, der sehr zentral in Bonn und bezahlbar ist. Letztes Jahr im Februar habe ich den Raum bekommen und hab es dann zusammen mit den Frauen, die bereits aktiv im Verein waren renoviert. Wie hat Corona eure Arbeit beeinflusst? In Zeiten, in denen wir sowieso schon in der kompletten Digitalisierung sind und auch ohne Corona nicht mehr so viel zusammenkommen und treffen, wollte ich einen Raum schaffen, wo wir wieder zusammenkommen und uns treffen. Und auch in unserer afrikanischen Identität - kulturellen Identität - ist die Gemeinschaft ein wichtiger Bestandteil unseres Seins. Und das wollte ich hier im Palast der Löwin aufleben lassen und durch Corona ist das natürlich erstmal am Pausieren - da brauchen wir noch - aber gleichzeitig sind wir auch alle Mütter. Das heißt, wir können sowieso nicht so schnell arbeiten, daher entlastet es uns auch, dass wir genügend Zeit haben, den Raum hier aufzubauen. Wie kommt der Palast denn bei den Bonnern an? Oder anders formuliert, wie sind die Rückmeldungen bis dato. Also es gibt zwei Gruppen, würde ich sagen. Die einen, die schon kreativ denken und künstlerisch und innovativ sind. Die sagen ja wir haben das gebraucht, diesen Raum, einen kreativen Raum. Und die anderen - wir sind ja nicht wie in Berlin, wo es unglaublich viele Räume schon gibt, wo so viele Galerien, Künstler sind. Bonn ist eine sehr konservative Stadt. Hier können nur die Reichen und Geld-Machenden, sich Räume leisten und so innovativ ist die Region hier halt nicht. Die, die schauen sich das an und finden es spannend. Sie sehen, das Design ist gut, aber die stehen dann noch mit Fragezeichen. Ja, das sind die beiden Gruppen, die es so sehen. Aber generell glaube ich, sind alle sehr interessiert. Welche Mission verfolgt ihr mit dem Palast? Die Mission ist, Künstlerinnen, Kreative und Unternehmerinnen ein Raum zu geben, ihr Potenzial zu entfalten, ihre Ideen aufzuschreiben, mit Gleichgesinnten zu besprechen, weiter zu entwickeln, gemeinsam zu gründen und so auch gemeinsam zu wachsen. Sowohl für den Palast als auch für mich sind drei Werte sehr wichtig: Inspiration, Kreativität und Exzellenz und das sind Werte, die ich besonders in Afrika auf meinen Reisen gesammelt habe. Das man sich gegenseitig inspiriert, Komplimente gibt, lobt und die Großartigkeit der anderen Menschen sieht. Und diesem Raum möchte ich hier schaffen. Gleichzeitig aber damit Resistenz ausübe gegen den üblichen deutschen Raum, der halt glaubt, dass Kritik ein hoher Wert ist, somit aber viele Träume und Potenzial im Keim erstickt werden in dieser Gesellschaft, obwohl Potenzial vorhanden ist. Manchmal reicht ein kleiner negativer Input das man fällt. Und in dieser Gemeinschaft hier im Palast der Löwin wollen wir uns gegenseitig in unserem Weg begleiten, stärken und immer wieder die Großartigkeit der anderen und der Afrodeutschen Gemeinschaft sehen. Würdest du dich selber als Afrodeutsch identifizieren? Für mich persönlich ist das der richtige Begriff, aber ich weiß, dass manche Schwestern und Brüder, sich nicht so benennen und sich nicht wohl damit fühlen. Ich bin kapverdisch-deutsch. Ich habe in verschiedenen Länder in Afrika gelebt und wenn ich hier in Deutschland bin, dann ist mein Gefühl zu anderen Afrikaner/innen sehr stark. Dennoch fühle ich mich hundertprozentig kap-verdisch und auch hundertprozentig deutsch. Dieses halb, halb ist etwas, womit ich mich nicht identifiziere. Wie schätzt du die Relevanz der nächsten Generation frühestmöglich Business-Know-How mit auf dem Weg zu geben? Unternehmerische Kenntnisse an die nächste Generation so früh wie möglich weitergeben, finde ich unglaublich wichtig. R eiche Menschen denken anders als arme Menschen. Und wir müssen unseren Kindern installieren reich und in Potenziale zu denken. Ich möchte jungen Mädchen so früh wie möglich mitgeben, dass sie schon mit 16 ihre Businesses aufbauen und trotzdem einen ganz normalen Beruf erlernen können. Die jungen Millionäre das sind ja meistens auch irgendwelche Informatik Kinder, die schon mit 15, 16 Sachen aufbauen können, das hat ja nichts mehr mit dem Alter zu tun. Da können wir ganz viel überspringen und das müssen wir in den nächsten Generationen installieren. Vielen Dank für deine Zeit.
von Mani Victor 15 März, 2021
Hallo Nelson, magst du uns kurz erläutern wer du bist und was du machst? Also ich bin der Nelson Agho, ich bin 28 Jahre alt und komme aus der Nähe von Heidelberg. Ich arbeite im öffentlichen Dienst, kam so auch zu dem Beruf Freier Redner. Ursprünglich habe ich mal als 18-Jähriger eine Ausbildung absolviert im Rathaus - faul gewesen, nicht gewusst was ich machen soll. I rgendwann hat der Standesamtsleiter gekündigt - dann hieß es wer könnte das machen - die größte Klappe hatte ich damals und da hab ich gesagt ich mach das. Ich glaube, mein Alter damals war extrem, vielleicht auch zu jung, aber natürlich auch mein optisches Erscheinungsbild, an das man nicht gerade denkt wenn man an Freie Hochzeitsredner denkt. So hat sich das immer mehr herumgesprochen, mit immer mehr privater Anfragen. Ich hab dann aber das Amt gewechselt bzw. bin weg vom Standesamt weil ich nochmal zur Schule bin für den gehobenen Dienst. Und quasi in meiner letzten standesamtlichen Trauung war eine Hochzeitsplanerin, einer der größten Hochzeitslocations hier in der Gegend, anwesend. Im Anschluss hat sie mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte mit Ihnen zusammenzuarbeiten. So hat das ganze seinen Lauf genommen. Okay, Öffentlicher Dienst. Was hast du konkret in der Ausbildung gemacht? Ich hab eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten absolviert, ganz normal im Rathaus. War dann ausgelernt gehabt, war dann Leiter vom IT-Bereich und dann eben nach ein paar Jahren vom Standesamt. Da wir eine kleine Verwaltung waren habe ich alles ein bisschen mitgemacht, war noch stark im Finanzbereich tätig, wo ich heute auch noch immer tätig bin. Und über das Standesamt den Weg dann zum Freien Redner gemacht. Sehr interessante Bio. Welchen Background hast du, wenn ich fragen darf? Meine Mutter ist Deutsche, mein Vater ist aus Nigeria. Ich bin im kleinen Ort hier aufgewachsen, s o hat das natürlich noch eine größere Verwunderung ausgelöst, was der Nelson macht. Dies zieht sich bis heute noch ein bisschen durch. Heute sitzen manchmal 150 Leute vor mir. Das macht mich natürlich schon wahnsinnig stolz, wenn Leute da sitzen und sagen klasse was er macht. Wie kann man sich deinen Arbeitsalltag vorstellen? Finden die Trauungen fest an einer Location statt? Über die Location bin ich reingekommen, die vermittelt mich auch. Ich habe auch mit vielen Locations Kooperationen hier bei uns in der Gegend. Auch der ein oder andere Musiker fragt mich an oder umgekehrt, Kooperationen machen, Werbung füreinander, spricht sich natürlich rum. Mundpropaganda, sehr viel Mundpropaganda. Ja, wie mein Tag aussieht . Ich bin immer noch im Finanzbereich tätig und m ach SAP Anwendungsberatung für den öffentlichen Dienst. H alte ebenso Schulungen für die Stadtverwaltungen und Gemeindeverwaltungen hier in der Gegend in Baden-Württemberg. So sieht mein Alltag, also Montag bis Freitag aus. Am Wochenende sind dann meistens die Hochzeiten, Freitag oder Samstag, manchmal auch Sonntag. Meine Hauptlocation ist so frequentiert das auch manchmal Mittwochabends eine stattfindet. Ich ziehe mich dann im Geschäft oder zuhause im Homeoffice um und dann geht's auf die Hochzeit. Nach der Arbeit abends mache ich meis tens die Traugespräche. Normalerweise treffe ich mich mit den Leuten in Cafés. Die Paare kommen von überall her, manchmal auch von der Schweiz. Manchmal halt ich die Traugespräche auch per Videotelefonie ab, derzeit sicherlich nur per Videotelefonie und am Wochenende sind die Hochzeiten klar. Wie hat sich die Situation bzw. die Branche seit letztem Jahr verändert? Letztes Jahr war schon ein starker Einbruch. Vor allem während des ersten Lock Downs wars schon so, dass alle Hochzeiten auch ausgefallen sind. A b Juni gab es dann Lockerungen - sprich begrenzte Veranstaltungen und begrenzte Anzahl der Teilnehmer bzw. Gäste. Die Locations haben Hygiene Konzepte entwickelt, wobei ich sagen muss seit Herbst ist der Trend sicherlich wieder sinkend. Natürlich ist es ein absolutes Saisongeschäft. Die wenigsten heiraten im Dezember, Januar, Februar, da will fast keiner heiraten. D urch die Situation, da viele im Sommer und im Frühling abgesagt haben, wurden ebenso viele in den Herbst Dezember verschoben. Und die haben natürlich gedacht sie sind fein raus. Aber es sieht nicht danach aus. Ist es für dich vorstellbar die Tätigkeit als Freier Redner eines Tages hauptberuflich auszuüben? Die Gedanken sind schon da. Aber die Frage ist: Ich habe jetzt keinen Druck. Ich bin Alleinanbieter sag ich jetzt mal und die meisten heiraten dann doch am Wochenende. Was bedeuten würde das ich an einem Tag mehrere Trauungen machen müsste - ein ganz anderer Druck. Ich bin ein junger Kerl, meine Kollegen sind meistens älter und auch andere Typen. Ich geh meistens in die Gespräche und präsentiere den Nelson. Und wenn am Ende des Tages jemand sagt der Nelson ist ein Vollidiot - dann denke ich mir okay, dann halt nicht. Aber die Lockerheit hat man in der Regel nicht, wenn man davon abhängig ist. Und die will ich schon beibehalten. Ich hab eine Frau, ich hab eine kleine Tochter, da ist natürlich das Wochenende sowieso eigentlich heilig, wo ich noch nicht den Mehrwert sehe, von Freitag bis Sonntag nur auf Hochzeiten zu sitzen - w as ich machen müsste, wenn ich natürlich davon leben möchte. So kann ich mir das schön einteilen. Und den Spaß will ich mir noch beibehalten. Ich glaube Arbeit und Spaß ist ein schmaler Grat, jetzt habe ich noch Spaß dabei. Aber wenn man davon abhängig ist, ist es einfach die Arbeit. Vielen Dank für deine Zeit.
von Petra Görner 14 Jan., 2021
Licht aus. Sie schaut sich um und sieht eine Welt, welche Kulturen völlig über den Kopf stellt. Eine Welt, welche Vorurteile und eigene Überzeugungen über die Wirklichkeit von Kulturen wählt. Ich schaue mich um und sehe, wie meine Hautfarbe seit meiner Geburt im Schatten der Gesellschaft liegt: Anders, nicht wie wir, nicht so schön – Begriffe, Aussagen und Meinungen sie hören nicht auf und so nimmt das „schlechte Bild“ des Schwarzen Mädchens ihren Lauf. Schwarz. Dunkelhäutig oder soll ich es eher farbig nennen? Die meisten von euch werden diese Bezeichnungen bestimmt kennen. Das ist meine Hautfarbe. Sie wird mit der Dunkelheit assoziiert. Faszinierend ist, wie sie trotz des Überstehens der Sklaverei, dennoch an Wert verliert. Heutzutage habe ich das Gefühl, dass die Stimme dieser Welt unsere Identität bestimmt - die wahre Schönheit und Bedeutung auf die Frage wer ich bin, wegnimmt. Identität. Wo fühle ich mich zuhause, wo gehöre ich hin? Diese Fragen können das kleine Mädchen plagen, welches vor einigen Minuten aufgrund ihrer Haare gemobbt wird. Gestoppt wird mitzuspielen, weil sie nicht dazugehört, anders ist, unveränderlich, nicht verständlich, einfach dunkelhäutig. Sie ist nicht gebräuchlich, wertlos – was passiert hier bloß? Respekt und Akzeptanz ist hier weit entfernt und so wird der Weg zur Selbstliebe erschwert. Ich denke, dass jeder das Recht hat seine eigene Meinung zu bilden. Seine individuellen Bilder von Menschen, Kulturen und Länder beliebig zu kreieren und zu ändern. Wir alle haben unsere Vorstellungen von bestimmten Kulturen und dies strahlen wir auch aus, geben uns als sogenannte Forscher und Wissenschaftler aus, die viel über das Land eines anderen wissen, manchmal auch ohne sich zu fragen: „Stimmt das denn auch?“ Ohne sich genau zu informieren, zu erkunden und schon sind die wahren Fakten verschwunden. Licht aus. Sie versteckt sich hinter zahlreichen Cremes, dieses weiße Gemisch, welches all ihre Bedenken erlischt. Jeden Monat einmal, hat Mama gesagt, und sie versprach, dass meine Haare dadurch gepflegter sind. Ein bewegtes Bild entwickelt sich – kein Bild der Einsamkeit mehr, sondern des Dazugehörens. Glatte Haare das ist der Trend, weil sie nun jeder als das „schöne Schwarze Mädchen“ kennt. Mit 14 fing alles an – jahrelang ein Kampf mit ihren Haaren, ein Kampf mit dem Bild, von dem ihr die Gesellschaft täglich erzählt und dieses Bild ständig vor ihren Augen auswählt: Anders, nicht wie wir, nicht so schön – Begriffe Aussagen, Meinungen – sie hören nicht auf und so nimmt das „schlechte Bild“ des Schwarzen Mädchens ihren Lauf. Jeden Tag eine neue Schicht, eine neue Sicht auf das Leben. Wann hört das auf, dieser ständige missbrauch ihrer Identität? Sie versteht die Welt nicht und ihr scheinbares Verständnis von Kultur. Sie will doch nur akzeptiert werden, so wie sie ist. So war meine Sicht, doch heute weiß ich, das bin nicht ich. Ich schlüpfe heraus aus meinem Versteck, denn das große Schwarze Mädchen ist ziemlich echt: Locken, glatt, braids or whatever. Ich selbst weiß es immer noch besser, ob meine Haare anstrengend in ihrer Pflege sind oder nicht. Und nein, du darfst sie nicht anfassen, sie sind nämlich einzigartig, wie sie sind. Keine Schande, Empörtheit oder Spielzeug mit dem zu spielen ist. Das ist meine Kultur, wunderschön und vielfältig. Ihre prachtvollen Farben erstrecken sich über 55 Länder hindurch. Jedes einzelne Land erzählt ihre eigene Geschichte, von Traditionen bis hin zu Stämmen und ihre Sprache. Von der Schönheit der Natur bis hin zur Ernte – Afrika meine Nation, ein Teil meiner Heimat, meine Wurzeln, meine Identität. Licht aus.
von Saba Hussein 09 Jan., 2021
Wir leben in einer Welt, wo jeder nur an sich denkt. First me, then you. Das Ego - Ich - als wäre ein Ich so stark wie ein wir. Ist es denn einfacher, den Menschen zu verurteilen, anstatt ihn kennenzulernen. Lernen ihn zu sehen, statt zu gehen? In einer Welt, wo Vorurteile vor den Menschen stehen und doch keiner zugibt sie zu sehen. Wo Äußerlichkeiten eine zu große Rolle spielen. Schönheit nur auf den neusten Trend bezogen, aber wo ist die Schönheit des Charakters, die Schönheit der Seele? Lassen wir mal die Hautfarbe einfach mal die Hautfarbe sein. Einfach die Farbe der Haut. Einfach so. Einfach so? Einfach so. Es ist schwer in so einer Welt zu leben, sich in so einer Welt zurecht zu finden. Aber wenn wir die menschlichen Ideale und Werte hoch halten schaffen wir uns eine schönere Welt. Denn ich glaube an die Art von Welt. Eine, in der wir nach sharing is caring handeln. Tauschen Leid, Hass und Hochmut durch Liebe, Lachen und Leidenschaft. Füreinander da sein, füreinander einsteht. Wo man aufeinander zugeht und nicht nur nebeneinanderher lebt. Ich tausche goodvibes gegen Seelenbalsam, ansonsten sind wir nicht gemeinsam, sondern nur einsam. Ich fordere nämlich in einer Welt zu leben, in der man miteinander vereint ist und das nicht nur durch die wirtschaftlichen Benefits des Handels. Nein, ich will Benefits für die Seele, ausgedrückt durch stetigen Wechsel aus Import von Liebe und Respekt und Export von Menschlichkeit und Verständnis. Können wir in einer Welt leben, in der man sich nicht mehr erklären und schämen muss, warum ich ein Tuch trage, mit der Hand esse und was ich esse oder auch nicht? Diversity ist Beauty. Lass uns diese Schönheit von Traditionen und Kulturen zeigen und lieben. Lasst uns das doch mal als den Maßstab der Welt bestimmen. Lasst meine Welt zu unserer Welt werden und „Mensch sein“ vererben. Mehr Bewusstsein ist das was unsere Welt braucht. Reden miteinander. Hinsehen und zuhören. Nicht mehr schweigen. Nein, nicht mehr schweigen. Lasst uns das Schweigen brechen. Was wir dafür brauchen, ist ganz klar Mut. Mutig sein, um sich selbst zu reflektieren, damit man sich nicht verliert. We breathe the same and we bleed the same. If you judge people, you have no time to love them.
von Diana Fesahaye 06 Jan., 2021
In unserer heutigen Zeit, die geprägt ist von Schnelllebigkeit, sozialen Medien und Vergleichen, verliert man schnell den Blick nach innen und fühlt sich nicht wirklich verbunden mit sich selbst und der Natur. Das kann dazu führen, dass man gar nicht genau weiß, was einem gut tut. Ich erlebe es immer wieder in meiner Arbeit, wie sehr Menschen vergessen, dass sie Individuen sind. Das zeigt sich darin, dass sie bestimmten Trends nachgehen, die eventuell für ihre Person nicht geeignet sind. Nicht alles was für gesund gehalten wird, ist für eine jeweilige Person zuträglich. Wir sind zwar alle Menschen, jedoch funktioniert jedes System individuell mit unterschiedlichen Bedürfnissen und einen persönlichen Rhythmus. Dies zu gewähren ist eine wichtige Priorität. Ayurveda, ein altes, indisches, ganzheitliches Medizinsystem, macht dies sehr deutlich. Hier wird jeder Mensch als Individuum gesehen! Dieses Medizinsystem hat einen Erfahrungswert, das weit über 5000 Jahre zurück liegt. Es ist die Wissenschaft vom Leben, die darauf zielt im Einklang mit der Natur zu leben. Im Vordergrund steht sein persönliches Gleichgewicht zu finden, um ein langes, glückliches, zufriedenes Leben zu leben und vor allem gesund zu sein bzw. Gesundheit zu erreichen. Aber wie erreiche ich den mein persönliches Gleichgewicht? Wir verfügen über so viele Ressourcen, die uns manchmal nicht ganz bewusst sind. Und oftmals kosten sie nichts. Genauso ist es mit dem Atem, der nicht nur Leben schenkt, sondern das Leben intensiver und kraftvoller wirken lässt. Im Ayurveda wird es als Prana bezeichnet. Die Lebensenergie, die den Körper und Geist verbindet. Da aber die Atmung unbewusst geschieht, atmen viele Menschen nicht effektiv genug. Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, dass ich glücklich bin, immer mehr meinen Atem zu verstehen und ihn somit sinnvoll für mich nutzen kann. In Stresssituationen, in welchen ich mich vorher ausgeliefert gefühlt habe, erlange ich viel mehr Selbstbestimmung, indem ich schneller gelassener bin, weniger Energie verbrauche und mehr Zufriedenheit und Schaffenskraft spüre. Das Ganze braucht nicht einmal viel Übung nur eine bewusste Beobachtung und Regelmäßigkeit. Eine kleine Einführung: Wenn Du dich gestresst fühlst, versuche dich und deinen Atem dabei zu beobachten. Meine eigene Beobachtung zeigt mir, dass ich anfange, schneller zu sprechen und ein Druck auf meiner Brust wahrnehme. Nachdem ich dies bemerkt habe, in dem Moment tief durch die Nase einatme - bis in den Bauch - und langsam, gleichmäßig durch den Mund ausatme, hat sich schon viel zum Positiven verändert. Ich bin mir sicher, dass auch Du es schaffst, durch das bewusste Atmen deinen ganzheitlichen Zustand - Körper, Geist und Seele - positiv zu beeinflussen. Auch mithilfe von Routinen, eine gewisse Regelmäßigkeit in unterschiedlichen alltäglichen Dingen, kann mehr Gleichgewicht erreicht werden. Da dies zu mehr Ruhe, Ausgeglichenheit und Sicherheit führt. Das liegt daran, dass sich das System viel besser einstellen kann, wenn bestimmte Dinge zur gleichen Zeit ablaufen. Es fängt schon mit einer Morgenroutine an, die mit Ölziehen, Atemübungen und Yoga gestaltet werden kann. Ich muss aber auch ehrlich zugeben, dass es auch eine Zeit gab, in der ich mich sehr gestresst habe, bestimmte Routinen in meinen Alltag einzubauen. Zwar bemerkte ich nach einiger Zeit, dass ich passende Routinen für mich entwickelte, aber das Ganze verlief mit so viel Druck und Zwang, dass ich keinen positiven Effekt spüren konnte. Deshalb erwähne ich immer wieder, dass es viel mehr darauf ankommt, dranzubleiben, ohne sich zu stressen. Alles braucht seine Zeit und vor allem, wenn nachhaltig davon profitiert werden soll. Denn die Kunst, sein volles Potenzial zu schöpfen und somit in seine Schaffenskraft zu gelangen, liegt im Erreichen des persönlichen Gleichgewichts.
von Mani Victor 23 Dez., 2020
Hallo Kobi. Magst du uns einmal deinen Werdegang in die Musikindustrie schildern? Erstmal danke dafür, dass ihr euch entschieden habt diesen Schritt zu wagen und auch in diese Nische zu gehen und was zu gründen. Zu meiner Person, mein Künstlername ist Kobi Rock. Mein gebürtiger Name ist Michael. Der Name Kobi kommt von meinem Zweitnamen Kwabena. (Bedeutung: "am Dienstag geboren" Anm. d. Red.) Ich bin vor etwa 10 Jahren zur Musik gekommen und habe für diverse deutsche Künstler als Songwriter bzw. Ghostwriter gearbeitet. Anfangs wurde mir gesagt, dass es für einen Schwarzen Künstler nicht wirklich einen Markt gibt. Sie sagten, ich hätte aber ganz gute Songs und sollte mir Gedanken machen - ob nicht die Möglichkeit besteht - meine Songs an weiße Künstler zu geben, damit diese sie verkörpern und ich im Hintergrund die Songs schreibe. Ja ich war jung und unerfahren. Ich hatte den Markt noch nicht verstanden und habe mich da erstmal drauf eingelassen. Parallel dazu habe ich eine Ausbildung zum Kaufmann für audiovisuelle Medien absolviert. Dank einer Kooperation bei zwei Plattenfirmen und einer Management Agentur, hatte ich die Möglichkeit innerhalb der Ausbildung weitere Erfahrungen zu sammeln. So konnte ich den Blick hinter die Kulissen bekommen und verstehen, wie Plattenfirmen bzw. Entertainment-Firmen in Deutschland aufgebaut sind. Während der Ausbildung habe ich bereits darüber nachgedacht, dass sobald ich die Basics gelernt habe - ich mich selbstständig machen möchte und darauf konzentriere Schwarze Künstler aufzubauen, zu produzieren und auf dem Markt zu platzieren. Sodass meine Kinder, falls sie mal Musik machen möchten, nie wieder hören, dass es keinen Markt für Schwarze Künstler gibt. Im Jahr 2017 habe ich meine eigene Plattenfirma "Grownchild Entertainment" gegründet, anfangs als UG - mittlerweile sind wir eine GmbH. Parallel hierzu habe ich ein Tonstudio, auf der Reeperbahn angemietet. Ich hatte das Glück, dass ich zuvor selbstständig als Freelancer bzw. eigenständiger Manager gearbeitet und diverse Künstler entdeckt habe, die jetzt ziemlich erfolgreich sind. Hierfür erhielt ich Provisionen, da ich sie an größere Firmen vermittelt habe. Diese Gelder habe ich gespart und letztendlich in meine eigene Firma investiert. So konnte ich meine Firma, mein Studio und alles drum herum finanzieren. Ich glaube sehr viele junge Künstler, können sich sehr daran orientieren bzw. für die wäre der Werdegang, den du beschrieben hast, sicherlich der Idealfall. Ich muss ehrlicherweise zugeben, das erste Mal habe ich von dir bzw. der Grownchild Crew vor knapp 10 Jahren gehört. Da wart ihr noch kein Label, oder? Ich danke dir erstmal an dieser Stelle. Wenn du Songs von mir aus dieser Zeit kennst, dann bist du auf jeden Fall ein Day One. Ich bin immer verwundert, weil es hier und da wirklich auch Leute gibt, die geile Sachen machen und plötzlich dann so raushauen - hey ich habe deine Musik schon damals gehört - wie krass ist das? Denn damals war es einfach nur ein Kinderzimmergedanke von uns. Wir haben das immer nur so rausgehauen Grownchild, aber wir wussten nichts über Strukturen. Wir haben uns damals im Kinderzimmer von mir zusammengesetzt und haben gesagt: Wir machen jetzt eine Crew. Und ja, ich erinnere mich gerne an diese Zeiten und wie sich das Ganze entwickelt hat. Man vergisst den Prozess manchmal, wenn man den Weg so geht. Weil jetzt erinnerst du mich daran. Die Bilder kommen wieder hoch - damals bei mir im Kinderzimmer, wie man das Mikrofon selbst zusammengebaut hat und all diese Träume hatte. Nein, Grownchild war damals noch kein Label. Wir waren einfach ein paar Kids von der Straße, die gerappt haben. Du hast eine Ausbildung absolviert. Wie hast du dir darüber hinaus Kenntnisse, beispielsweise im betriebswirtschaftlichen bzw. unternehmerischen Bereich angeeignet? Die Basics sicherlich während der Ausbildung. Aber ich bin so ein Nerd, ich zieh mir so viele Interviews und Podcasts rein. Überwiegend schau ich mir wirtschaftliche und technologie-bezogene Sachen an. Ich versuche möglichst viel von anderen Branchen zu lernen. Ich habe mir auch reichlich BWL und VWL Bücher gekauft. Ich interessiere mich auch sehr für Politik und schau mir wirklich alles an. Ich probiere möglichst viel zu lesen – mir war von Anfang an klar, dass ich mich auch selbst in der Hinsicht bilden muss. Ich habe beispielsweise damals eigenständig zur Ausbildung von der Künstlerin Nena lernen dürfen. Nena hat eine Schule hier in Hamburg und sie hat damals für einen Basketballkurs Lehrer gesucht. Ich bin kein besonderer Basketballspieler, dennoch habe ich mich beworben und wollte dafür nicht viel haben. Wichtig für mich war, von einer der erfolgreichsten Künstlerinnen Deutschlands Dinge über die Musikbranche lernen zu dürfen. Und sie hat zugestimmt. So habe ich fast ein Jahr als Basketball-Coach in der Schule gearbeitet und habe mich, zweimal die Woche mit Ihr über die Musikbranche ausgetauscht. Das hat mir übertrieben krass geholfen. Wo ich einfach den Appell auch raushauen kann: Umgibt euch mit Leuten, die erfolgreich in dem Bereich sind, wo ihr rein möchtet. Ich wollte kein Geld, ich wollte einfach nur Wissen - und das habe ich erhalten. Da habe ich eine Menge gelernt. Du merkst dann, dass viele Künstler ein unternehmerisches Denken haben. Ich glaube, dass ist auch die Substanz, um langfristig erfolgreich zu sein - wenn du verstehst das Kunst auch ein wirtschaftlicher Prozess ist. Das habe ich herausgefunden. In dem Song Ghettokid hast du die Line: „Politiker möchten nicht, dass wir erfolgreich werden, Deutschrap hat gezeigt, wie man selbst macht." Magst du uns kurz erläutern was du damit meinst? Ich bin in einem Hamburger Brennpunkt aufgewachsen. Wir hatten nicht wirklich Vorbilder, die beispielsweise im Wirtschafts- oder IT-Bereich waren. Deswegen haben uns Rapper in unserem Tun sehr stark beeinflusst. Künstler wie Sido und das Musiklabel Aggro Berlin z.B. haben uns gezeigt, dass man es mit Rap von ganz unten nach ganz oben schaffen kann. Kurze Frage nochmals zum Namen. Kobi hast du erläutert, aber kannst du kurz auf Rock eingehen? Easy. Ich bin in Bad Oldesloe aufgewachsen. Das ist eine kleine Stadt in Schleswig-Holstein und überwiegend weiß. Ich habe dort Rockmusik gehört. Ich war mit meinen weißen Freunden da und habe Indie-Rock, Punk Rock und all das ganze drumherum gehört. Natürlich nebenbei auch Hip-Hop, aber ich muss ehrlich zugeben, ich war ein richtiger Rock Fan. Als wir nach Hamburg kamen, direkt in den sozialen Brennpunkt, fanden die Leute das richtig komisch, dass ich ab und an auch mal Linkin Park angemacht habe. Und da dachte ich mir, ich werde das nicht leugnen. Ich werde auf jeden Fall das „Rock“ in meinen Namen rein hauen, weil das auch ein Teil von mir ist. Ich habe mir gedacht, wenn ich irgendwann mal ein Interview führe, werde ich erläutern, dass ich auch mal Rockmusik gehört habe und das jetzt mit Hip-Hop verbinde. Und jetzt sind wir an so einem Punkt. Das ist der Aspekt dahinter - stehe zu dem was du bist und versteck das nicht. Ja, ich höre verschiedene Musikstile und kann allen etwas abgewinnen. Jetzt ist es normal mit den Playlisten. Aber ich habe schon früher CDs aus allen Bereichen gehabt, mir selbst Playlisten zusammengestellt oder bei MTV den Kassettenrekorder laufen lassen. Ich habe mich viel von Rockmusik inspirieren lassen, weil ich nicht eingesehen habe, dass es nur ein weißes Ding sein soll. Vor allem wenn man sich die Rock 'n' Roll Geschichte genauer anschaut, wird man sehen, dass die großen Rock Künstler von schwarzen Künstlern inspiriert wurden. Also ist es gar nicht so ein "White Ding" und darauf wollte ich auch aufmerksam machen. Vielen Dank für deine Zeit.
von Mani Victor 19 Dez., 2020
Hallo Ola. Du hast eine Business Intelligence Agentur gestartet. Magst du uns kurz erläutern, wie es dazu kam? Angefangen hat die Idee einer Agentur, als ich in meiner Freizeit Freunden ausgeholfen habe. Ich mache in meinem Hauptberuf sehr viel mit Excel und Datenverarbeitung und habe durch mein BWL Studium sehr viele Freunde die im Startup-Bereich tätig, aber vielleicht selbst keine Excel-Experten, sind. Zahlen sind immer mein Bereich gewesen und da ist mir aufgefallen, dass es mir sehr viel Spaß macht auch selbstständig zu sein. Ich habe dann angefangen, das Ganze zu erweitern und auch als Leistung anzubieten. So kam der Gedanke, dass es sicher auch viele andere Leute, Freelancer oder kleine Teams gibt - die vielleicht nicht das Geld haben sich eine große Agentur zu leisten - aber trotzdem eine kleine Hilfestellung brauchen, ihr Unternehmen datenbasiert zu unterstützen. So kam die Idee zu A1Insights. Die Idee ist es Kleinunternehmen und kleinen Teams auf die Beine zu helfen und zu unterstützen. Insbesondere Ihnen das Thema Daten näher zu bringen und zu erläutern warum Daten besonders wichtig sind, um den Unternehmenserfolg nachhaltig zu unterstützen. Verstehe. Wie stellt sich dein Team da, sind noch mehr Leute involviert? Momentan bin das nur ich. Ich habe einen theoretischen Kreis von Teammitgliedern, die ich je nach Projektgröße zu Hilfe nehme, aber eigentlich nur ich. Die Agentur ist sehr jung - im Juli dieses Jahres gegründet - und ich mache das nebenberuflich neben meiner Haupttätigkeit. Ich hoffe es zu erweitern, aktuell bin ich jedoch die Hauptperson. Stichwort erweitern. In welche Richtung willst du idealerweise gehen? Das Thema Daten und Business Intelligence, was mein Hauptschwerpunkt ist, ist ein sehr großes Fach. Meine Expertise im Bereich Business Intelligence ist eher im Bereich Prozessoptimierung und auch in Bezug auf Data Management, Analysen und KPI Reports. Aber es gibt natürlich auch sehr viele andere Stellschrauben, wo man sich mit auseinandersetzen kann, beispielsweise Big Data - also sehr große Datenmodelle aufbauen. Auch Data Science - wenn es darum geht zu programmieren und Dashboards aufzubauen. Da würde ich gerne ein, zwei Leute in Zukunft heranholen, um das Leistungsportfolio noch breiter aufzustellen. Eine weitere Person, die fehlt, ist auf jeden Fall ein Sales Profi. Ich merke selbst jetzt in den letzten sechs Monaten, dass der Bereich Sales - sich verkaufen und natürlich auf Kunden zu gehen – etwas ist, was uns sehr viel Spaß macht und eine großartige Erfahrung ist. Dennoch sehe ich glaube ich schon Bedarf eine Person zu haben die das nochmal etwas besser kann. Da würde ich erstmal meine Prioritäten setzen. Wie akquirierst du aktuell deine Kunden? Wie ich vorhin meinte, meine ersten Kunden kamen aus dem unmittelbaren näheren Freundes- und Bekanntenkreis, also aus meinem Netzwerk. Tatsächlich kamen meine ersten großen Kunden durch proaktives Anschreiben von Leuten. Ich habe gezielt Unternehmen und Teams angesprochen, die etwas kleiner sind und sich in ihrer Startup-Phase befinden. Und tatsächlich habe ich sehr viele Leute über Instagram bekommen, ein Großteil meiner Kunden sind dadurch reingekommen. Und der letzte Standpunkt ist - ich nenne es mal Black Business Owner Community - das ist ein sehr großer Standpunkt gewesen. Dieses Jahr gab es sicherlich einige Vorfälle - auch weltweit - die die Themen Black Lives und Black Community etwas mehr in den Vordergrund gerückt haben. Ich war bei einigen Black Community Networking Events dabei. Dadurch habe ich mittlerweile drei, vier Kunden gewinnen können, was sehr schön ist. Wie bewertest du die Relevanz der Datenerfassung für Unternehmen? Ist deiner Ansicht nach ein adäquates Verständnis und Bedeutung für die Thematik vorhanden? Also ich glaube ich würde nie unterschätzen, wie wichtig es ist, sich der Bedeutung von Daten, der Datenpflege und des grundsätzlichen Verständnisses von Daten für die nachhaltige Existenz des eigenen Unternehmens zu sein. Ich glaube als Unternehmer sich nicht bewusst zu sein, wie genau welche Zahlen funktionieren, wie man sich verkaufen möchte und was der eigene USP ist, ist fahrlässig. Das sind alles Punkte, wo Daten oder die richtige Datenpflege und Datenanalyse wirklich helfen können – um zu sagen diese Sachen laufen gut, weil du das machst und diese Sachen laufen nicht gut, weil du das gerade nicht machst. I n erster Linie dient dies als Hilfestellung Entscheidungen nicht aus dem Bauchgefühl heraus zu treffen, sondern auf basierter, fundierter und bewiesener Grundlage. Vor allem für Black Business Owner, die es vielleicht nochmal etwas schwerer haben, aus den Startlöchern zu kommen und sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, kann eine datenfundierte Beratung, schon helfen sich nachhaltig einen Vorteil zu erschaffen. Ich glaube, da können alle von profitieren, vor allem die, die es schon schwerer haben. Als kleines neues Unternehmen sehe ich den Bedarf und würde immer empfehlen, sich mit Daten in mehreren Formen und Varianten auseinanderzusetzen. Welche Vergütungsmodelle bietest du an? Ich vergüte eigentlich immer nach einem zeitbasierten Abrechnungsmodell. Meine Beratungsleistungen in Form von entweder Sparringpartner, Dashboards bauen, KPI Beratung etc. sind immer zeitbasiert. Anders formuliert: die Stundenzahl, die ich gearbeitet habe, für den jeweiligen Monat oder für die Periode stelle ich in Rechnung. Ich bin gerade dabei das Abrechnungsmodell zu überarbeiten für 2021 auf ein mehr fixpreisbasiertes Geschäftsmodell. Auch überlege ich, da ich Dashboards verkaufe - also Tools baue und nachhaltig pflege und monitore - diese für eine monatliche Pauschale anzubieten, inklusive Wartung, Pflege etc. Momentan ist meine Abrechnung jedoch sehr simpel - ich berate meine Kunden und für die Zeit, die ich da investiere, stelle ich monatlich eine Rechnung. Vielen Dank für deine Zeit und die Antworten. Zu guter Letzt bleibt dir das Schlusswort. Ich glaub, ich kann mich nur wiederholen warum man sich mit Daten auseinandersetzen sollte. Das Thema Data klingt immer so groß und manche denken vielleicht, dass sie ein Startup sind und dies noch nicht brauchen. Als jemand, der selbst auch BWL studiert hat, kann ich wirklich nur nochmal bekräftigen, dass es nie zu früh ist sich mit dem Thema Daten und Zahlen auseinanderzusetzen. Desto mehr man über seine eigenen Zahlen weiß und vor allem weiß, woher sie kommen und wie man sie beeinflussen kann, desto stärker kann man sein Unternehmen auch steuern und verbessern und vor allem nachhaltig zum Erfolg führen.
von Mani Victor 16 Dez., 2020
Hallo Elisabeth. Danke, dass wir heute mit dir sprechen können. Sag uns nochmal kurz, wer du bist und was du so machst. Vielen Dank für dieses Interview. Ich fühle mich sehr geehrt. Ich heiße Elisabeth Horlemann. Ich bin gebürtige Kenianerin und lebe schon seit mehr als 30 Jahren in Deutschland. Ich arbeite als Freiberuflerin im Bereich Interkulturelle Kompetenz und Kommunikation. Ich biete auch Critical Whiteness Trainings an. Zusätzlich bin ich in der Verhaltenstherapie und im Bereich Lifecoaching tätig . Sehr spannende Biografie, sehr spannende Tätigkeiten. Wer sind deine Kunden? Meine Kunden sind grundsätzlich Leute, die mit "Diverse Teams" im deutschsprachigem Raum arbeiten. Das sind Leute, die im Ausland Geschäfte machen oder für eine längere Zeit arbeiten. Aber auch Institutionen wie z.B. die Polizei. Ebenso mittelständische Firmen und Privatpersonen, die sich mehr über grenzüberschreitender Arbeit informieren wollen. Verstehe. Und seit wie vielen Jahren bist du in dem Bereich Tätig? Ich mach das seit 20 Jahren. Der Ausgangspunkt war meine Tätigkeit im medizinischen Bereich, wo ich als Schnittstelle zwischen Ärzten und Patienten fungiert habe. Da ging es darum, medizinisch-interkulturelle Kompetenz zu verstehen und zu erläutern. Denn die interkulturelle Kompetenz im Bereich der medizinischen Verständigung ist nicht einfach, insbesondere wenn die Patienten nicht unbedingt der Mehrheitsgesellschaft angehören. Würdest du sagen, dass die Nachfrage nach deiner Arbeit in den 20 Jahren größer geworden ist bzw. die Resonanz für die Themen? Das ist unterschiedlich, weil am Anfang war das ja so: Deutschland hat sich damals geweigert sich als Einwanderungsland zu sehen und zu bezeichnen. Da hatte die Arbeit mehr was von einer Art Bildungsarbeit. Man hat versucht den Leuten zu erklären, dass Interkulturelle Kompetenz oder Kommunikation zentraler Bestandteil jeder Institution im Bildungs- und Arbeitsbereich sein sollte. Seit der Verabschiedung des Integrationsgesetzes im Jahr 2005 hat sich vieles sehr stark verändert. Im Konkreten heißt das, die Menschen, die nach Deutschland kommen lernen deutsche Werte und die Kultur kennen. Die Gesellschaft andererseits weiß, dass Menschen einwandern und diese sich integrieren jedoch nicht assimilieren müssen. Wenn du deine Arbeit und das Deutschland von heute siehst, welche Problematiken, die wir heute haben, würdest du gerne in 10 Jahren nicht mehr vorhanden sehen wollen? Also klar Rassismus. Ganz klar Rassismus, in jeder Hierarchieebene. Also ich möchte schon gerne, dass die Deutschen keine Angst mehr haben über Rassismus zu sprechen. Denn das Problem ist ja, wenn man nicht darüber spricht, ist das der Nährboden, dass es noch stärker und noch größer wird. Und das ist ja der Fall, was wir jetzt haben. Woher kommt dieser Rassismus und wie können wir ihn bekämpfen? Das und das die verschiedenen Leben in Deutschland berücksichtigt und sichtbarer werden. Ich möchte schon gerne, dass meine Enkelkinder sich in einem Deutschland sehen, wo alle Hautfarben vertreten sind und z.B. auch Medien verstehen das Manager oder Politiker selbstverständlich auch Deutsch und Schwarz sein können. Das würde ich mir wünschen. Du bist Freiberuflerin. Würdest du kurz erläutern, wie es dazu kam, dass du dich für die Selbstständigkeit entschieden hast? Das war nicht so schwer: Als ich mit meinem Sohn nach Deutschland kam, musste ich überlegen, wie ich meinen Lebensunterhalt bewerkstelligen möchte. Und mir war auch klar - meine Mutter war die erste kenianische Frauenpolitikerin in Kenia – Beruf und Familie lässt sich vereinbaren trotz meiner Behinderung. Ich habe dann 15 Jahre in einem ostasiatischen Unternehmen gearbeitet. Aber mein Ziel war immer die Selbstständigkeit. In den 15 Jahren konnte ich Geld verdienen und mein Kind großziehen. Aber mein Traumberuf war es nicht. Und somit habe ich die Zeit genutzt, mich ausgebildet und nach 15 Jahren habe ich mich entschieden den Weg ganz in die Selbstständigkeit zu gehen. Und ich habe es nicht bereut. Ich bin eine Person, die sehr gerne mit Menschen arbeitet. Jedes Training ist individuell. Jeder Kundenkontakt ist speziell. Und ich bin ein Mensch, ich brauche das. Routine ist für mich tödlich, ich brauche etwas was mich immer wieder aufs Neue herausfordert. Das sind die Voraussetzungen, die ich auch immer jungen Leuten mit auf dem Weg gebe, findet eure Passion. Und es kann auch mal dauern. Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif, aber sie wird kommen. Vielen Dank für deine Zeit.
von websitebuilder 01 Dez., 2020
Mehr als 80 Prozent aller Startups scheitern innerhalb von drei Jahren, einige Zahlen gehen von 90 Prozent und mehr aus. Laut einer Studie der „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ stellen Unwirtschaftlichkeit und persönliche Gründe, etwa Unzufriedenheit mit dem erzielten Einkommen, die Hauptursachen zur Einstellung von Existenzgründungen dar. Insbesondere bei kleinen Unternehmen, welche mehrheitlich per Bootstrapping gründen, ist dies von entscheidender Bedeutung. Bootstrapping ist eine Finanzierungsform bzw. beschreibt eine Gründung, die ausschließlich mit Eigenmittel realisiert wird. Dabei wird auf Rücklagen oder Unterstützung aus dem Familien- und Bekanntenkreis zurückgegriffen. Der Mangel an externer Finanzierungsquellen, etwa der Zugang zu Bankkrediten oder Investoren und Kapitalgebern, verstärkt die Entwicklung Bootstrapping als Gründungsform anzuvisieren . Dabei muss bedacht werden, dass insbesondere in der Anfangsphase neben der Gründung auch die privaten Kosten zu tragen sind. Der Studie folgend schneiden „Gründungen, bei denen Summen über 25 Tausend Euro und mehr eingesetzt werden, unabhängig ob Eigenmittel oder Fremdkapital, bei der Bestandsfestigkeit deutlich besser ab. Insbesondere Gründerinnen und Gründer, die ganz ohne Finanzkapital starten, zeigen höhere Abbruchraten." Somit sind von Finanzierungsschwierigkeiten gerade jene Unternehmen am stärksten betroffen, die für den Strukturwandel am wichtigsten sind. Aktuell sehen wir eine vielfältige, innovative und talentierte Afrodeutsche Gründerlandschaft. Eine schöne, faszinierende Momentaufnahme. Doch wie viele - uns eingeschlossen - werden in 12 Monaten, auch in Anbetracht der aktuellen Wirtschaftslage, wahrlich noch hier sein?
von Mani Victor 29 Nov., 2020
Wusstest du, dass Dr. Oetker vor einigen Wochen das Startup Flaschenpost.de für eine mutmaßliche Summe von einer Milliarde Euro gekauft hat? Ein Getränkelieferdienst, welches im April 2016 an den Start gegangen ist. Vier Jahre später nun der Verkauf an den vormaligen Konkurrenten, welcher anfänglich noch versucht hatte, mit Durstexpress, eine eigene Marke gegen Flaschenpost.de zu positionieren. Zu- und Verkäufe von Startups sind inzwischen gängige Praxis in der deutschen Gründerszene. Dabei können regelmäßig eine ganze Reihe von Startups aus unterschiedlichsten Branchen einen Exit im Millionenbereich verbuchen. Ein Exit beschreibt hierbei den Ausstieg von Investoren oder den Gründern aus dem Unternehmen bzw. die Veräußerung von Geschäftsanteilen mit möglichst hohem Gewinn. Daher stellen wir uns die Frage: Ist es utopisch für ein Afrodeutsches Unternehmen in solch Dimensionen zu denken oder sollte nicht genau dies unser - in monetärer Hinsicht - Benchmark sein?
von Mani Victor 26 Nov., 2020
Es ist kaum verwunderlich, dass die Liste der reichsten Deutschen zumeist von Nachfahren einstiger Gründer und Gründerfamilien angeführt wird. Der Grundstein hierfür liegt im Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz. Denn in kaum einem anderen Land wird so viel Vermögen vererbt wie hierzulande. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung schätzt, dass in Deutschland mehr als 400 Milliarden Euro jährlich an Bekannte und Verwandte vererbt und verschenkt werden. Ein signifikanter Anteil des gesamten Privatvermögens wird somit nicht von den Eigentümern selbst erwirtschaftet, sondern ererbt. Jedes Jahr wird so ein Teil an die nächste Generation übertragen. Das beachtliche hierbei: Auf Erben werden kaum bis gar keine Steuern gezahlt. Letzteres gilt insbesondere für Erben von Unternehmen. Wertpapiere, Grundstücke und Immobilien werden allesamt deutlich höher versteuert als Firmenanteile und Betriebsvermögen. Entsprechend stellt das Betriebsvermögen - wenig überraschend - die größte geschenkte Vermögensart dar. In einer Auswertung der Bundesregierung aus dem vergangenen Jahr heißt es „600 Deutsche erhielten zusammen 31 Milliarden Euro, auf die im Schnitt nur fünf Prozent Steuern fällig wurden. Wer 100 Millionen Euro oder mehr geschenkt bekam, zahlte im Schnitt nur eine Steuer von 0,2 Prozent. Zwei Drittel der Bürger, die sogar 100 Millionen Euro und mehr erbten, gingen komplett steuerfrei aus.“ Im Vergleich hierzu fällt bei Arbeitnehmern bereits ab rund 56.000 Euro jährlich der Spitzensteuersatz von 42 Prozent an. Erbschaften sind daher mitunter eine der wichtigsten Gründe dafür, um zu erklären, warum es für die Afrodeutsche Gemeinschaft essenziell wichtig ist ein Unternehmen zu gründen. Denn Betriebsausgaben und Abschreibungen verringern nicht nur die Steuerschuld eines Steuerpflichtigen, die getätigten Investitionen erhöhen auch - idealerweise - zugleich das Betriebsvermögen. Denn hinsichtlich eines gezielten generationenübergreifenden Vermögensaufbaus stellt es ein unabdingbares Unterfangen dar - unser Vermögen unseren Nachkommen steueroptimiert zukommen zu lassen.
von Mani Victor 09 Okt., 2020
Mehr als einer Million Afrodeutscher Bürger leben in Deutschland. Dies entspricht mehr als der Einwohnerzahl des Bundesland Saarland und in etwa der Einwohnerzahl, der größten Stadt in NRW und viertgrößten Stadt Deutschlands, Köln. Der prozentuale Anteil im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung liegt bei etwa 1,25 Prozent. Der Median, welcher das mittlere Einkommen einer Gesellschaft definiert, lag in Deutschland im Jahre 2019 bei monatlich 3.304 Euro Brutto. Die Anzahl der Erwerbstätigen im selben Zeitraum lag durchschnittlich bei rund 45,12 Millionen Menschen. Bei Zugrundelegung des prozentualen Bevölkerungsanteils der Afrodeutschen Gemeinschaft, von 1,25 Prozent, kann die Annahme getroffen werden, dass rund 564 Tausend Afrodeutsche Bürger in Deutschland sich im erwerbsfähigen Alter befinden. Mit dem o.g. Median multipliziert, ergibt dies ein Gesamtbruttoeinkommen von 1.863.456.000 (in Worten: eine Milliarde achthundertdreiundsechzig Millionen vierhundertsechsundfünfzig Tausend) Euro im Monat. Für das Jahr 2019 kann hiermit von einem Gesamtbruttoeinkommen von etwas mehr als 22 Milliarden Euro ausgegangen werden. Um die Dimension dieses Wertes nochmals zu unterstreichen: Das Wirtschafts- bzw. Bruttoeinkommen unserer Gemeinschaft(-en) in Deutschland liegt bei mehr als 22 Milliarden Euro jährlich, Tendenz steigend. Foto: unsplash.com/@whoislimos
von Mani Victor 07 Okt., 2020
Wir befinden uns grundsätzlich in einer Zeit der verändernden Kommunikation, der kontinuierlichen Machtverschiebung vom Anbieter- zum Verbrauchermarkt. Das Sprichwort „wer nicht hört, muss fühlen“ ist daher heute, für Firmen, aktueller denn je. Unternehmen und Marken, welche sich wiederholt nicht in der Lage sehen den grundlegenden Bedürfnissen und Wünschen Ihrer Kundschaft einem Mindestmaß an Respekt, Anerkennung und Wertschätzung entgegen zu bringen, müssen unmissverständlich kommuniziert bekommen, dass wir in der Lage sind eine Sprache zu sprechen welche nicht unerhört bleibt. Reichliche Branchen adaptieren und profitieren von der Schwarzen Innovationskultur und generieren damit Jahr für Jahr Millionen Umsätze. Umsätze die wir, bewusst oder unbewusst, aktiv oder passiv, unseren eigenen Gemeinschaften entziehen.
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